Unsere Bio-Landwirte im Interview
Wir waren auf einigen Höfen unserer Bio-Landwirte zu Besuch …
… und haben sie ausführlich über ihre Arbeit, Tiere und die Zusammenarbeit mit der Bio Käserei Schlierbach befragt. Zudem war es uns ein großes Anliegen, unsere Bio-Landwirte zum Standpunkt in das viel umstrittene Thema der Bio-Landwirtschaft und Nachhaltigkeit zu befragen. Unsere Bio-Landwirte haben uns verraten, wo sie ihre Höfe in Zukunft sehen und welche Erwartungen sie an die Gesellschaft sowie die Bio-Käserei Schlierbach haben.
Familie Rohrauer
Welche Tiere habt ihr am Hof und warum habt ihr euch für diese Tiere entschieden?
“Wir haben 18 Milchkühe mit eigener Nachzucht, 2 Schweine, Hühner, 1 Schaf und bei uns eingestellte Pferde und Ponys.”
Von wo seid ihr genau?
“Aus Molln.”
Habt ihr eine Direktvermarktung?
“Nein.”
Welcher Schlierbacher Bio-Käse darf bei der Weihnachtsjause nicht fehlen?
“Am liebsten mögen wir den Schlierbacher Bio-Petrus und Bio-Ziegencamembert.”
Warum seid ihr bio?
“Weil es zu unserer Umgebung und der Bewirtschaftung passt. Die Denkweise der Kreislaufwirtschaft gefällt uns einfach sehr gut. Wir geben dem Boden zurück, was er braucht und holen uns das, was wir für die Kühe brauchen, ohne auf zusätzliche Hilfsmittel oder Pestizide zurückzugreifen.”
Seit wann seid ihr bio?
“Seit 1997.”
Wo seht ihr die biologische Landwirtschaft in Zukunft und wie kann man sie attraktiver machen?
“Immer noch in Österreich. Es muss noch mehr Bewusstseinsarbeit am Konsumenten betrieben werden. Auch wenn es um das Thema Regionalität und Saisonalität geht. Der Nachhaltigkeitsgedanke: „Wir können nur das entnehmen, was wir auch zurückgeben können“ muss noch viel mehr bei den Konsumenten ankommen.”
Was schätzt ihr an der Bio-Käserei Schlierbach?
“Die Regionalität und die Partnerschaft. Es wird auf Augenhöhe kommuniziert und gemeinsam gearbeitet. Ich kaufe den Schlierbacher Bio-Käse wirklich sehr gerne.”
Was wünscht ihr euch für die Zukunft für die biologische Landwirtschaft?
“Mehr Verständnis für unsere Produkte, mehr Geld, Platz und Zeit.”
Familie Eigner
Welche Tiere habt ihr am Hof und warum habt ihr euch für diese Tiere entschieden?
“Wir haben 200 Schafe, Hühner, einen Hund und 2 Katzen. Warum Schafe: vor 25 Jahre hatten wir noch Kühe. Da war aber das Thema Stallbau für Kühe, von da an haben wir uns für Schafe entschieden. Seitdem haben wir Schafe, da hatten wir damals schon 150 Schafe gehabt.”
Von wo seid ihr genau?
“Aus Aschach an der Steyer.”
Habt ihr eine Direktvermarktung?
“Ja, wir machen Schafmilchprodukte: Rohmilchkäse, Topfen in verschiedenen Varianten, Joghurtaufstrich und Lammfleischprodukte auf Bestellung.”
Welcher Schlierbacher Bio-Käse darf bei der Weihnachtsjause nicht fehlen?
“Der rote Bio-Schlosskäse ist unser absoluter Lieblingskäse”.
Warum seid ihr bio?
“Aus Überzeugung. Wir befürworten die ganze Art der Tierhaltung und dass wir durch den Gedanken der Kreislaufwirtschaft unserem Boden keinen unnötigen Schaden zufügen.
Seit wann seid ihr bio?
“Seit 2000.”
Wo seht ihr die biologische Landwirtschaft in Zukunft und wie kann man sie attraktiver machen?
“In meinen Augen wird biologische Landwirtschaft immer schwieriger. Damit meine ich die preisliche Gestaltung, dass es für den Kunden attraktiv wird oder leistbar ist. Es wird von jedem in der Werbung geworben und man muss günstig/leistbar sein. Es gibt immer mehr Auflagen und Hindernisse, die einem in den Weg gelegt werden. Man hat immer mehr Mehraufwand und es wird schwieriger, dass man davon leben kann. Daher hören auch immer mehr auf. Es bedarf einer besseren Honorierung. Die Spanne zwischen konventionell und bio ist mittlerweile gering und das sehe ich schwierig für die Zukunft. Wenn man diese Situation in den Griff bekommt, dann wäre das die perfekte Lösung. Wenn man von der Arbeit mit den Tieren leben könnte. ”
Was schätzt ihr an der Bio-Käserei Schlierbach?
“Den Umgang mit den Lieferanten und die Transparenz. Zusammenhalt in der Gemeinschaft wird in der Bio-Käserei Schlierbach sehr großgeschrieben. Das ist das Schöne an einer kleinen Struktur. ”
Was wünscht ihr euch für die Zukunft für die biologische Landwirtschaft?
“Ich wünsche mir, dass die Kunden die Arbeit hinter dem Bio-Gedanken mehr sehen und dieser mehr geschätzt wird. Das der Konsumenten nicht immer zum Günstigsten greift und es wieder mehr Wertschätzung gibt.”
Familie Eder
Welche Tiere habt ihr am Hof und warum habt ihr euch für diese Tiere entschieden?
“Zu unserem Hof gehören 260 Sanen-Ziegen, 12 Kalbinnen, 1 Hausschwein, 2 Katzen und 7 Hühner. Wir haben uns für diese wundervollen Tiere entschieden, weil ich mich in sie verliebt habe. Es war Liebe auf den ersten Blick.”
Von wo seid ihr genau?
“Aus Peilstein im oberen Mühlviertel, fast an der Grenze zu Deutschland und Tschechien.”
Habt ihr eine Direktvermarktung?
“Nein.”
Welcher Schlierbacher Bio-Käse darf bei der Weihnachtsjause nicht fehlen?
“Der Bio-Ziegencamembert und Bio-Ziegenfrischkäse.”
Warum seid ihr bio?
“Wir haben von konventionell gleich auf bio umgestellt, da wir immer auf Kunstdünger verzichtet haben. Uns gefällt die Kreislaufwirtschaft und warum sollen wir jetzt etwas auf die Felder bringen, was dort nicht hingehört? Es funktioniert alles super gut und es gefällt uns so wie es ist!"
Seit wann seid ihr bio?
“Seit 2020”.
Wo seht ihr die biologische Landwirtschaft in Zukunft und wie kann man sie attraktiver machen?
“Durch weniger bürokratischen Aufwand. Alle die bio machen wollen, und wir machen das freiwillig, werden sich auch dafür entscheiden. Bio muss sich einfach durchsetzen. Es ist das, wovon die Landwirtschaft herkommt. Man sagt ja, dass bio das abgehobene ist, aber das stimmt ja gar nicht, bio ist eigentlich normal, also zurück zum Ursprung.”
Was schätzt ihr an der Bio-Käserei Schlierbach?
“Die gute Zusammenarbeit und die Verlässlichkeit. Man kann sich darauf verlassen, dass die Milch abgeholt wird. Eine Kontingentierung gibt es hier nicht. Super, dass wir sowas nicht auferlegt haben, dass sie alles vermarkten können und dahinter sind.”
Was wünscht ihr euch für die Zukunft für die biologische Landwirtschaft?
“Einfach mehr Wertschätzung für das, was wir leisten. 365 Tage im Jahr, dass wir uns um die Tiere kümmern, wenn sie uns brauchen. Da gibt es nicht um 17 Uhr Feierabend, wenn Kitzsaison ist, dann steht man halt auch mal mitten in der Nacht auf. ”